Wahlkampf-Nichtigkeiten – Tagebuch

Entschuldijung, junge Frau: Altena, Altona, Altenahr?

Heute ein irgendwie leicht resignierter und leicht angeekelter Wahlkampftag. So richtig aktiver Wahlkampf ist nicht zu verspüren (das ist immer natürlich nur mein eigener Eindruck). Selbst die Gelegenheit für Laschet, Baerbock und Scholz, sich bei der Flut mit scheinbar altruistischer Staatsmännisch- bzw. Staatsfräuischkeit doch heimlich zu versuchen, sich Vorteile im Ringen um die Wählergunst zu verschaffen, scheint nur ein wenig und nicht sehr entschlossen ergriffen worden zu sein. Vielleicht, weil man/frau darum weiß, dass man damit Respekt erlangen kann, aber auch schnell als ranschmeißerisch gebrandmarkt sein kann. Eine gefährliche Gratwanderung eben, die auch Wahlkampfberater nicht eindeutig risikofrei planen können.

Hat Armin Laschet in einem WDR-Interview Moderatorin Susanne Wieseler jetzt als „Junge Frau“

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Wahlkampf-Nichtigkeiten – Tagebuch

NRW erlebt eine katastrophale Flut (Auch Rheinland-Pfalz und andere Länder). Kommt jetzt der Klimawandel (als Thema?)

Das ist sie: Eine der unvorhergesehenen Situationen im Wahlkampf. So wie man ja nicht wusste, dass der Klimawandel unerwartet auftauchen würde. Horserace-mäßig müsste man sagen: Herausforderung für Laschet!  Aber: Erstmal war er in Stuttgart.

Ich war versucht, das ins englische zu übersetzen: „There is strong rain, strongrain, a lot of it, in some cities it’s difficult (…) this night we expect again a lot of rain“.

„Annalena und Olaf: Packt die Gummistiefel ein und ab nach NRW“ – so oder ähnlich lauteten die Twitter-Kommentare. Erinnerungen an Gerhard Schröder, der 2002 seine schon fast an Stoiber verlorene Wahl noch einmal gewuppt hatte, weil er den Instinkt hatte, gleich in die überfluteten Gebiete zu reisen und dort „bei de Leut“ (Kurt Beck) zu sein und natürlich Hilfen zu versprechen. Was man sich eigentlich auch von einem Kanzler wünscht.

Angela Merkel – die ist seit gestern in den USA und besucht auch Präsident Joe Biden, morgen kommt sie zurück.

Sie muss nicht wiedergewählt werden; heute bekam sie die Ehrendoktorwürde der Johns Hopkins-Universität.

Natürlich wäre es albern gewesen, wenn die Noch-Kanzlerin in Gummistiefeln in Hagen oder Altena zu den Flutbetroffenen gekommen wäre. Warum? Nur so ein Gefühl: Das hätte leicht schief gehen können, wie damals bei dem Flüchtlingmädchen Reem Sahwil aus Rostock. Aber auch bei Annalena Weiterlesen

Wahlkampf-Nichtigkeiten – Tagebuch

Weniger Schmutzwahlkampf, Klimawandel wird unwichtiger, Bhakdi bestätigt Emcke.

Und: Es bleibt dabei: Niemand hat die Absicht, eine Kampagne zu führen!

Natürlich freut man sich im Wahlkampf, wenn die gegnerische Kandidatin in den Umfragen abfällt. Woher der Rückgang kommt (unterstelle ich mal allgemein), ist den meisten Politikern egal.

Natürlich hat sich die Union darüber gefreut, dass die Grünen-Kandidatin Baerbock wegen ihres Buchs, ihres Lebenslaufs und ihres abgeschlossenen Studiums ins Kreuzfeuer genommen worden ist. Manch einer vermutete hinter dieser Kampagne folgendes Kalkül: Bündnis ’90/Die Grünen und ihre Kandidatin sollten einfach mit so vielem beschossen werden, dass auf jeden Fall „etwas hängenbleibt“. Die Menschen, die diesen Wahlkampf mehr oder weniger intensiv mitbekommen, sollten das Gefühl haben: Die haben alle irgendwie Dreck am Stecken.

Eine Art Vorwärtsverteidigung, da man in Union und SPD weiß, dass ihre Kandidaten Laschet und Scholz auch seltsame Dinge getan haben und politisch „Umstrittenes“, was früher oder später auch in die Schlagzeilen kommen muss. Also: schnell die Newcomerin gleich mal so kräftig mit eingesaut, dass die Wähler resignieren und sich denken: „Okay, ich muss ja einen von den drei zum Kanzler oder Kanzlerin wählen – Baerbock, mit der stimmt auch irgendwas nicht, dann kann ich ja wie gehabt einfach mal danach wählen, dass die CDU (oder vielleicht die SPD) ja schon immer irgendwie was hingekriegt haben. Und eine grüne Kanzlerin – wer weiss, die kanns doch gar nicht, wenn die nichtmal einen ordentlichen Lebenslauf hinkriegt!“

Wobei: Die meisten in der Union und in der SPD haben sich an der Plagiatsjagd nicht selbst beteiligt. Vielleicht, weil sie gedacht hatten: „Hochmut kommt vor dem Fall. Wir haben auch Leichen im Keller“. Weiterlesen

Wahlkampf-Nichtigkeiten – Tagebuch

Heutige Agenturen nach dem Stichwort „Baerbock“ durchsucht. Nur ein einziger Fund: NZZ-Kommentar. Es fehlt Munitionsnachschub von „“plagiatsgutachten.com“. Stattdessen liest der Plagiatjäger Habecks neues Buch und ist voll des Lobes. Nimmt das aber auch als Anlass, um rund um Annalena Baerbock wieder aggressiv Begriffe wie „Schmierenkomödie“, „feige“ (Habeck sei das!), „Fehlgeleitetes Feminismus-Dogma“ auszustoßen.

Kein Baerbock-Nachschub. Dann halt eine andere Grüne:

„NZZ“-Analyse: „Und je stärker sich die grüne Spitzenfrau Baerbock ins Knäuel ihrer Plagiate und Falschauskünfte verstrickt, desto leichter wächst der Vorsprung in den Umfragen für CDU und CSU“.

Gab’s nichts zu Laschet heute? Doch schon – aber der Mann wird ja – „NZZ“ weiter: „der stabilen Seitenlage treu bleiben, solange die Konkurrenz sich selbst zerlegt, ihn denunziert oder anderweitig beschäftigt ist“.

Laschet wird „denunziert“, nur weil er einen Opus-Dei-nahen Verein in den WDR-Rundfunkrat gebracht hat. Wie kleinkariert kann ein Wahlkampf sein? Nur weil sein wahrscheinlicher Weiterlesen

Einfach ein „Furz“ oder der Versuch eines Rufmordes?

Der Plagiatsjäger Stefan Weber hat einen „Plagiatsfall Baerbock“ festgestellt. Mit mehreren „Urheberrechtsverletzungen“, die Annelena Baerbock in ihrem gerade erschienen Buch „Jetzt“ begangen haben soll. Ob das so stimmt, ist im Grunde genommen egal: Denn das wichtige sind ja die Schlagzeilen, die aus solchen Vorwürfen entstehen und dankbar von überwiegend sehr rechten Medien  aufgenommen werden. Und die könnten ihre Wirkung haben. Schlagzeilen bei „Focus“ („Schwere Plagiatsvorwürfe gegen Baerbock: Teile von Buch abgeschrieben?“), ein Sofortkommentar von „Bild“, und sogar die „ZDF-Heute-Show“ macht mit bei etwas, was selbst den politischen Gegner von Baerbock, den CDU-Europa-Abgeordneten Dennis Radtke befremdet.

Mein Fazit, nachdem ich mir die Mühe gemacht habe (die man eigentlich für sinnvollere, wichtigere Themen und Debatten verwenden sollte), mal ein wenig nachzurecherchieren, wie gravierend und Weiterlesen

Auf die Plätze! Fertig! Los! Wahlkampf wie ein Pferderennen

12. Juni 2008: Die Soziale Marktwirtschaft wurde 60

Und die „Initiative Soziale Marktwirtschaft“ gab zu: Ja, am Wohlstand nähmen die Menschen „nur sehr unterschiedlich teil“.

Heute genau vor 13 Jahren, am 12. Juni 2008, feierten Kanzlerin Angela Merkel, Finanzminister Peer Steinbrück, Wirtschaftsminister Michael Glos „60 Jahre Deutsche Mark“, und damit „60 Jahre Soziale Marktwirtschaft“. Dabei auch Ex-Bundesbank-Chef Tietmeyer (INSM – ja, genau die INSM, die jetzt Grünen-Kanzerkandidatin Annalena Baerbock als „Verbieterin“ framen will: „Du darf kein Verbrenner-Auto fahren“, „Du darfst nicht fliegen“, „Du darfst nicht schöner wohnen“ und ähnliche Falsch-Paraphrasen)

Es war Finanzkrise.

Nicht nur Peer Steinbrück („Die wirtschaftliche Dynamik kam in den ersten Jahrzehnten Weiterlesen

Die kestîn und die Bösewichtin: „Gendergaga“ gibt es seit über 1000 Jahren

Was ist mit unseren Mitmenschen los, die plötzlich teilweise über tausend Jahre alte Wörter aus unserer Sprache entfernen wollen? Ach so: Sie denken, SIE müssten die Sprache vor neumodischem „rein ideologisch“ begründeten Wandel bewahren?

Die „Deutsche Tagespost“ stellte am 5. März 2021 die Online-Version des neuen Duden vor:

Tatsächlich: Da steht es ja: Irre, was der Genderwahn mit gestandenen Sprachkennern alles anrichtet, wenn er sie erst einmal erfasst hat: „Gästin“ – frisch aus dem Oberstübchen der verrückten Gender-Idioten in das renommierte und ehrwürdige Nachschlagewerk für deutsche Sprache und Orthographie, das damit auch infiziert ist. Schauderlich! Weiterlesen

Zum Internationalen Tag der Pressefreiheit am 3. Mai 2021

Im Jahr 2020 hat „Reporter ohne Grenzen“ mindestens 65 gewalttätige Angriffe auf Journalist*innen in Deutschland gezählt – fast fünfmal mehr als 2019, so ROG-Geschäftsführer Christian Mihr in unserem Podcast. Die meisten Übergriffe gab es laut Mihr am Rande von „Corona“- bzw. „Querdenker“-Demonstrationen. Diese Zahl ergibt sich aus Meldungen an eine e-mail-Adresse von „Reporter ohne Grenzen“, bei der Journalist*innen Übergriffe unterschiedlicher Art melden können.

Für unseren Podcast haben wir unter anderem mit David Peters gesprochen, der am 3. April bei einer „Querdenker“-Demo von einem der Teilnehmer geschlagen worden war:

 

Was Reporter*innen bei „Querdenker“-Demos alles erleben können, zeigt auch dieser Youtube-Zusammenschnitt eines Livestreams von Leon Enrique, der von einer solchen Demo am 16. April 2021 berichtet hat:

„Mal ganz ernsthaft: Was hat die Pressefreiheit im vergangenen Jahr denn geleistet?“
„Also ich hab relativ frei berichtet, außer auf Euren Demonstrationen, weil mir dort mit Schlägen gedroht wurde!“
„Die Versammlungsleitung möchte das eigentlich nicht, dass Du hier durchläufst“

Willkommen zum Froschkonzert!

Froschkonzert auf dem ehemaligen Flugfeld der US-Armee im Frankfurter Stadtteil Bonames. Es wurde Anfang der 1990er Jahre geschlossen und in ein Natur- und Freizeitgelände umgewandelt. Seitdem werden hier regelmäßig Froschkonzerte veranstaltet. Hier ein Eindruck aus dem Konzert am 1. Mai 2021.

https://www.mil-airfields.de/deutschland/flugplatz-bonames-us-army.htm