Im Jahr 2020 hat „Reporter ohne Grenzen“ mindestens 65 gewalttätige Angriffe auf Journalist*innen in Deutschland gezählt – fast fünfmal mehr als 2019, so ROG-Geschäftsführer Christian Mihr in unserem Podcast. Die meisten Übergriffe gab es laut Mihr am Rande von „Corona“- bzw. „Querdenker“-Demonstrationen. Diese Zahl ergibt sich aus Meldungen an eine e-mail-Adresse von „Reporter ohne Grenzen“, bei der Journalist*innen Übergriffe unterschiedlicher Art melden können.
Zum Internationalen Tag der Pressefreiheit am 3. Mai 2021:
Zündfunke Corona – Wie gefährlich arbeiten Journalist*innen in Deutschland? Podcast von Céline Schäfer und mir.https://t.co/DPDhtSojuL— Christoph Käppeler (@CKaeppeler) May 3, 2021
Für unseren Podcast haben wir unter anderem mit David Peters gesprochen, der am 3. April bei einer „Querdenker“-Demo von einem der Teilnehmer geschlagen worden war:
Angriff auf den Journalisten @dap_dortmund aus der Demo heraus. „Verpisst euch hier, sonst klatsch ich euch eine“, sagte der aggressive Demoteilnehmer. Andere ziehen ihn weg. „Die sind das nicht wert.“ #s0304 #Stuttgart #Stuttgart0304 pic.twitter.com/XQuu5sIFYl
— Zeitungsverlag Waiblingen (@zvw_redaktion) April 3, 2021
Was Reporter*innen bei „Querdenker“-Demos alles erleben können, zeigt auch dieser Youtube-Zusammenschnitt eines Livestreams von Leon Enrique, der von einer solchen Demo am 16. April 2021 berichtet hat:
„Mal ganz ernsthaft: Was hat die Pressefreiheit im vergangenen Jahr denn geleistet?“
„Also ich hab relativ frei berichtet, außer auf Euren Demonstrationen, weil mir dort mit Schlägen gedroht wurde!“
„Die Versammlungsleitung möchte das eigentlich nicht, dass Du hier durchläufst“