„Wenn mir das nötig erschien, habe ich mich angelegt, ja!“

Die Jugendbuchschriftstellerin Gudrun Pausewang ist gestern, Donnerstag, 23. Januar 2020 verstorben.

Gudrun Pausewang wurde 91 Jahre alt und starb an ihrem Altersruhesitz im bayerischen Bamberg.

1999 habe ich Gudrun Pausewang bei sich zu Hause in Schlitz (Vogelsbergkreis, Hessen), wo sie damals wohnte, interviewt. Es war damals für mich nicht weit, da ich unweit davon, in Fulda, lebte und arbeitete. Sie bekam am 4. November 1999 vom damaligen Hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch (CDU) das Bundesverdienstkreuz überreicht, und ich sprach vorher mit ihr, um dann am Tag der Verleihung einen Beitrag über sie zu machen. Das ca. 14 Minuten lange Gespräch mit ihr habe ich noch; es ist kein richtiges Interview, meine Fragen sind also nicht fürs Senden gedacht gewesen, und gegen Schluss fehlen sie manchmal, weil ich sie etwas fragte und dann erst das Aufnahmegerät wieder anschaltete. Aus dem Gespräch schnitt ich dann für meinen Hörfunkbeitrag nur einige wenige O-Töne heraus.

Gespräch mit Gudrun Pausewang 1.,2., oder 3. November 1999:

 

Text meines Beitrages vom 4. November 1999: Weiterlesen

Fichte, gute Drinks und Feinschmecker: Wird Hermann L. Gremliza posthum Liebling des Bildungsbürgers?

Wird Hermann L. Gremliza posthum Liebling des Bildungsbürgers?

Hoffentlich denkt das kulturliebende Bildungsbürgertum, das immer schon ein klein wenig toleranter gegenüber schöngeistigen Linken war als der Rest der konservativen FAZ-Leser, jetzt nicht: „Na, das war schon ein ganz schön radikaler Linker. Aber jetzt ist er tot, und er hat so herrlich kritisch und Weiterlesen

Vor 75 Jahren: Über 700 Menschen starben im Grezzbachbunker in Fulda

Die Stadt Fulda hat im Zweiten Weltkrieg prozentual mehr Bombentote gehabt als Köln, Hamburg oder Frankfurt: über 3 Prozent der Bevölkerung ließ ihr Leben im Bombenkrieg. Am 11./12. September 1944 kamen bei den ersten großen Angriffen auf die Stadt rund 800 Menschen um. Am Tag nach Weihnachten folgte das nächste Bombardement. Wegen der Ardennenoffensive der Deutschen bombardierten die Alliierten alle Bahnhöfe im Hinterland, um die Wehrmacht vom Nachschub abzuschneiden. Am 27. Dezember 1944 mittags griffen sie den Bahnhof Fulda an.
In Fulda spricht man vom „Angriff auf den Grezzbachbunker“. (Wobei der Name mal „Grezzbach“, mal „Krätzbach“ geschrieben wird). Über 700 Menschen kamen damals dabei ums Leben. Unter den Opfern waren auch von den Nazis zwangsverpflichtete Arbeiter in einer nahegelegenen Firma. Das ist jetzt 75 Jahre her. Vor 15 Jahren berichtete ich darüber, mit Menschen, die das 60 Jahre vorher miterlebt hatten:

Beitrag in hr4-Nordosthessen am 27. Dezember 2004:

 

„rhoen.info“ schreibt über die Folgen und beruft sich dabei auf den Fuldaer Historiker Günter Sagan, der auch im Beitrag zu Wort kam: Nahezu ohne Betreuung werden die Geretteten ihrem Schicksal und den psychischen Folgen der Katastrophe überlassen. Einzelne Überlebende berichten, dass sie ohne Betreuung Kilometer weit nach Hause laufen mussten. Die nationalsozialistischen Entscheidungsträger waren bemüht, Hiobsbotschaften, die die Bevölkerung hätten demoralisieren und entmutigen können, unter Verschluss zu halten und statt dessen die Wut auf die „Brutalität und Bestialität“ des Feindes zu lenken.“

 

Die „Hexennacht“ auf dem Aschenberg

Eine Zeitreise ins Jahr 1999 und zurück – zwei Podcasts

Folge 1: Eine Reise ins Jahr 1999 

(Link funktioniert seit längerem nicht mehr. Aber hier ist das Audio noch zu finden. 28.11.2022)

Folge 2: 20 Jahre später: Vom Brennpunkt zur Sonnenterrasse?

(Link funktioniert auch nicht mehr. Auch dieses Audio ist hier noch zu finden. 28.11.2022)

Keine neue Stasi, keine neue Mauer, keine DDR 2.0: 5 Jahre R2G in Thüringen

Foto: Sebastian Schreiber

Mein hr-info Politik-Podcast, gerade fertig!

Die Thüringer wählen am 27. Oktober 2019 einen neuen Landtag. Sie entscheiden unter anderem darüber, ob die erste Landesregierung mit einem Ministerpräsidenten der Partei „Die Linke“, in einer Koalition von Linkspartei, SPD und Bündnis‘90/ Die Grünen, abgewählt wird oder weitermachen kann. Ich ziehe in Interviews mit André Brodocz (Uni Erfurt) und mit Andrea Ypsilanti (Foto) eine Bilanz dieser Regierung. Andrea Ypsilanti war 2008 als SPD-Spitzenkandidatin in Hessen mit dem Plan einer von der Linken tolerierten rot-grünen Regierung gescheitert. Außerdem geht es um die AfD, deren Spitzenkandidat Björn Höcke auch vom CDU-Spitzenkandidaten Mohring als „Nazi“ bezeichnet wurde, worüber ich im Podcast mit Axel Salheiser vom Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft IDZ in Jena gesprochen habe.

 

Bertolt Brechts legendärer „Unfall bei Fulda“

„Infolge der wohltuenden Wirkung auf die Nerven finden wir gerade unter den Gehirnarbeitern enthusiastische Anhänger des Motorwagens.“ Das war 1909 in Meyers Großem Konversations-Lexikon zu lesen. Und auch Bertolt Brecht, der heute (10. Februar 1998) vor 100 Jahren geboren wurde, war ein begeisterter Automobilist. Und deshalb darf man, gedenkt man des großen deutschen Dichters und Dramatikers, nicht den legendären „Unfall bei Fulda“ vergessen. Der geschah 1928 oder 1929, und diente, so wie wir uns seit letztem Jahr verstärkt mit dem Phänomen des Tunnelunfalls befassen, damals als Lehrbeispiel für die Verkehrserziehung; und leichte literarische Spuren in Brechts Werk hinterließ er auch.

Aus dem digitalen Archiv gefischt: Mein Beitrag zum 100. Geburtstag Brechts am 10. Februar 1998

Nichts neues seit Anno 1896: Der Mensch macht die Erde immer wärmer

Das ist so! Auch wenn es A. Gauland, J. Meuthen, A. Weidl oder B.v. Storch leugnen. Und manch einer lieber Energie darauf verwendet, eine Plastikflasche bei Greta Thunberg zu finden. Oder sich Geschichten ausdenkt von Eltern, die ihre Kinder mit dem SUV zu „Fridays for Future“-Demos fahren.

Dabei ist es so klar, so glasklar, dass die Erde sich erwärmt, weil wir Menschen das verursachen:

Und auch so einfach: Weil wir mehr Kohlendixoid in die Luft blasen als Kohlendioxid verbraucht wird.

Also bleibt immer mehr übrig, das vorhandene CO2 in der Atmosphäre wird mehr, und das führt, weil das nun einmal die Eigenschaft von CO2 ist (sagen viele kluge Wissenschaftler, die sich das nicht einfach mal so ausdenken!), dass die Erde immer wärmer wird, langsam aber sicher. Aber irgendwann wird sie so warm, dass es schreckliche Folgen haben wird – die sich auch nicht irgendwer einfach mal zusammendenkt, sondern die sich logisch ergeben, wenn man beim Forschen und Beobachten dessen, was schon jetzt auf der Erde geschieht, immer mehr dazulernt und 1 und 1 zusammenzählt.

Eigentlich ist der Streit darüber, ob es einen menschengemachten Klimawandel gibt, deshalb mittlerweile so dumm, so blöde, so ignorant. Genauso blöde, wie wenn wir darüber diskutierten, ob die Erde eine Kugel oder eine Scheibe wäre.

Menschengemacht – natürlich. Wissen wir schon lange!

99,2 Prozent der Wissenschaftler, die dazu Studien gemacht und veröffentlich haben, gehen davon aus, dass wir etwas haben, was Guy Stewart Callendar, ein britischer Ingenieur und Amateur-Wetterkundler 1938 „künstliche Produktion von Kohlendioxod“ nannte: „Die künstliche Produktion von Kohlendioxid und deren Einfluss auf die Temperatur“ („The Artificial Production of Carbon Dioxide and Its Influence onTemperature” war der Titel seiner Untersuchung).

Und 1958 gab Frank Capra in seinem Fernseh- und Lehrfilm „The unchained goddess“ („die Weiterlesen