Wird Hermann L. Gremliza posthum Liebling des Bildungsbürgers?
Hoffentlich denkt das kulturliebende Bildungsbürgertum, das immer schon ein klein wenig toleranter gegenüber schöngeistigen Linken war als der Rest der konservativen FAZ-Leser, jetzt nicht: „Na, das war schon ein ganz schön radikaler Linker. Aber jetzt ist er tot, und er hat so herrlich kritisch und Weiterlesen →
Die Stadt Fulda hat im Zweiten Weltkrieg prozentual mehr Bombentote gehabt als Köln, Hamburg oder Frankfurt: über 3 Prozent der Bevölkerung ließ ihr Leben im Bombenkrieg. Am 11./12. September 1944 kamen bei den ersten großen Angriffen auf die Stadt rund 800 Menschen um. Am Tag nach Weihnachten folgte das nächste Bombardement. Wegen der Ardennenoffensive der Deutschen bombardierten die Alliierten alle Bahnhöfe im Hinterland, um die Wehrmacht vom Nachschub abzuschneiden. Am 27. Dezember 1944 mittags griffen sie den Bahnhof Fulda an.
In Fulda spricht man vom „Angriff auf den Grezzbachbunker“. (Wobei der Name mal „Grezzbach“, mal „Krätzbach“ geschrieben wird). Über 700 Menschen kamen damals dabei ums Leben. Unter den Opfern waren auch von den Nazis zwangsverpflichtete Arbeiter in einer nahegelegenen Firma. Das ist jetzt 75 Jahre her. Vor 15 Jahren berichtete ich darüber, mit Menschen, die das 60 Jahre vorher miterlebt hatten:
„rhoen.info“ schreibt über die Folgen und beruft sich dabei auf den Fuldaer Historiker Günter Sagan, der auch im Beitrag zu Wort kam: „Nahezu ohne Betreuung werden die Geretteten ihrem Schicksal und den psychischen Folgen der Katastrophe überlassen. Einzelne Überlebende berichten, dass sie ohne Betreuung Kilometer weit nach Hause laufen mussten. Die nationalsozialistischen Entscheidungsträger waren bemüht, Hiobsbotschaften, die die Bevölkerung hätten demoralisieren und entmutigen können, unter Verschluss zu halten und statt dessen die Wut auf die „Brutalität und Bestialität“ des Feindes zu lenken.“
Die „Hexennacht“ auf dem Aschenberg. Vor 20 Jahren gab es nach einem brutalen Überfall durch „russlanddeutsche“ Jugendliche eine große Debatte über Gewalt, Repression, Integration. Der Fuldaer Aschenberg als Thema einer hr-info-Podcast-Reihe. https://t.co/AnXQ0cnYrI via @hrinfo
Nochmal jetzt mit einem schönen Foto und nicht den beiden Schachfiguren. Aus einem „zusammengewürfelten Haufen“ wurde im Laufe der Jahrzehnte kein ideales Paradies, aber ein „normaler“, „richtiger“ Stadtteil. https://t.co/JtOA8K6QLe via @hrinfo