Goebbels, KZ-Kapo, Clown – welcher Vorwurf empört am meisten?

Peer Steinbrück nannte also Beppe Grillo (einen Ex-Komiker) und Silvio Berlusconi (einen, der härtere Bezeichnungen verdient hätte),  „Clowns“.

Was immer man davon halten mag, dass Peer Steinbrück mal wieder „Klartext“ gesprochen hat, und wie gering oder hoch auch immer seine Chancen sein mögen, im September Bundeskanzler zu werden – dass man ohne fehlendes diplomatisches Geschick nicht Kanzler sein kann, stimmt einfach nicht: Kanzler Helmut Kohl verglich 1986 Michail Gorbatschow mit Hitlers Propagandaminister Goebbels. Ein Jahr später wurde Kohl wiedergewählt. Signore Berlusconi selbst, damals Regierungschef (die gleiche Funktion, die bei uns der Kanzler innehat), sagte 2003 zu Steinbrücks Genossen, SPD-Europaparlamentarier Martin Schulz, dieser könnte „perfekt“ einen Kapo in einem KZ spielen.

Kohl und Gorbatschow verstanden sich später ziemlich gut, als sie die deutsche Einheit aushandelten. #

„Clown“ – dieser Vorwurf trägt ja, je nachdem, sogar etwas liebevoll abwertendes in sich. Oder – im Falle Berlusconis – etwas verharmlosendes.

Man kann Steinbrück und sein Ungeschick durchaus kritisieren – das habe ich auch schon getan – hier aber widerstrebt es mir, mich der allgemeinen Aufregung über diesen Casus  anzuschließen.



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