Wie der Strom nach Fargambow in Nordafghanistan kam (2010)

2010, auf einer Journalistenreise nach Afghanistan, die das deutsche Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (was häufig noch als „Entwicklungshilfeministerium“ bezeichnet wird, besuchten wir unter anderem auch den kleinen Ort Fargambow, in der Provinz Badakhshan im Norden Afghanistans. Größte Stadt in dieser Provinz ist Faisabad – auch hier waren damals noch Bundeswehrsoldaten stationiert. Die Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ), wie sie damals noch hieß – heute gibt es die GIZ – hatte dort ein kleines Wasserkraftwerk gebaut: Erstmals bekamen die Menschen hier Strom.

Mein Audio-Beitrag vom 28. Juli 2010 „Fargambow (Afghanistan) hat seit gestern Strom“

Auch der Kollege Philipp Neumann war damals bei dieser Reise mit dabei. Und wir waren quasi dabei, wie sie hier das bekamen, was für uns einfach eine Selbstverständlichkeit ist. Ein Rätsel allerdings blieb für mich – und ich hatte irgendwie vergessen, angesichts der Freude der Menschen über ihr ganz neues Leben mit der Elektrizität – wie sie vorher ihre Smartphones aufgeladen hatten, die sie nämlich schon gehabt hatten, bevor der Strom dorthin gekommen war. Ich vermute, es hatte damit zu tun, dass einige Wohlhabendere im Dorf schon Dieselgeneratoren hatten, also letztlich doch schon mal elektrische Geräte betrieben konnten. Für die allermeisten aber war es ganz neu, sie freuten sich wie Kinder und warfen Bonbons als Zeichen dieser Freude über die Delegation aus meist Deutschen. Weiterlesen