Mark Twains „Good man“ – ist das wirklich der „Gutmensch“?

Das Thema des Begriffes „Gutmensch“, den es so wohl nur in der deutschen Sprache gibt, seine geistige Tradition und die Frage, inwiefern es kein Zufall ist, dass er vor allem im rechten Milieu verwendet wird, beschäftigt seit einigen Jahren viele Menschen. Viele haben versucht und versuchen noch, seine Wurzeln zu finden. Herauszufinden, wann das exakte Wort „Gutmensch“ erstmals verwendet wurde, und wann und wie es in der Sprache auftauchte. Es werden immer wieder neue Fundstellen entdeckt, und wer heute drüber schreibt, fühlt sich etwas später dazu gedrängt, seinen Artikel zu aktualisieren. Matthias Heine etwa hat seinen Artikel in der „Welt“ aus dem März 2015 im Januar 2016 aktualisiert: Er hatte z.B. zwischenzeitlich herausgefunden, dass das Wort „Gutmensch“ 1825 als deutsche Übersetzung des heiligen „Homobonus“ auftauchte. Und dass die Katharer, französische Ketzer des Mittelalters, sich „Bonhommes“ nannten, was sich mit „Gutmenschen“ übersetzen ließe.

Mich hatte eine Äußerung des Philosophen und Medienwissenschafters Norbert Bolz nicht losgelassen, auch einem, der „politischen Moralismus“, „Sprachtabus“, „Sprachhygiene“ und „Political Correctness“ schlimm findet. Er zitierte genüsslich Mark Twain:

Die schönste Definition des Gutmenschen. Von Mark Twain: Der Gutmensch ist ein guter Mensch von der schlimmsten Sorte.“

Diesen Satz von Mark Twain findet man häufiger zitiert. Allerdings habe ich niemals eine Quelle Weiterlesen